OvGU blockiert Opernplatz – Bericht

Jedes Jahr findet im Januar der sogenannte „Trauermarsch“ statt, anlässlich der Bombardierung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg. Ein Tag, den Neonazis und Faschist*innen zur Geschichtsumdeutung und Verbreitung ihrer menschenverachtenden Ideologie nutzen. Nicht mit uns! Wir vom Queer Campus haben und eindeutig dagegen ausgesprochen und eine Versammlung auf dem Opernplatz organisiert. Denn die Universität ist ein Ort der Toleranz, Akzeptanz, Weltoffenheit und Menschlichkeit und sie bietet keinen Platz für Faschismus und Neonazismus. Solche Werte haben auch in unserem Referat nichts verloren und an uns kommen sie nicht vorbei!

Um uns auf diesen besonderen Tag vorzubereiten, haben wir im Vorfeld einiges an Flyern, Info-Broschüren und Stickern organisiert. Geplant war, einen Stand aufzubauen, an dem die Materialien ausgelegt wurden, sodass vorbeigehende, interessierte Personen sich informieren und mit uns ins Gespräch kommen konnten. Außerdem haben wir den Stand zusätzlich mit Transpis ausgestattet, die wir einige Tage zuvor mit Sprüchen wie „Respect pronouns, not nazis“, „Bill Gates chipt dich nicht. So besonders bist du nicht“ und „Der Regenbogen bleibt bunt! Solidarisch gegen Faschismus“ beschrieben haben. 

Insgesamt verlief die Versammlung sehr ruhig und es kam zu keinerlei Problemen. Es sind einige wenige Passant*innen vorbeigekommen, der Großteil der Menschen hielt sich jedoch, wie der „Trauermarsch“ und alle Gegendemos und Gegenkundgebungen eher in anderen Teilen der Stadt auf. Wir haben die Versammlung vorzeitig beendet und einige von uns haben sich anschließend den Gegendemos anderer Gruppen und Organisationen angeschlossen. Während der Auswertung der Veranstaltung haben wir festgestellt, dass wir es für sinnvoller gefunden hätten, nach einer bestimmten Zeit abzubauen und bei Gegendemos mitzulaufen bzw. uns von vornherein geschlossen einer Gegendemo anzuschließen, diese Überlegungen werden jedoch erst im nächsten Jahr weitergeführt. Auch wenn die Besucher*innenanzahl nicht hoch war, empfanden wir es als richtig und wichtig, dass wir die Aktion durchgeführt haben – denn so haben wir gemeinsam ein Zeichen gegen Faschismus und Neonazismus gesetzt.

 

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